Bunte Kirchen im Bergischen Land

Besuch am 13. Juni 2012

Die Bunten Kirchen im Bergischen Land wurden im Mittelalter als „Gebrauchskirchen“ für die arme bäuerliche Bevölkerung, die häufig weder lesen noch schreiben konnte, errichtet und mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament ausgemalt. Unser Besuch galt diesen schönen Dorfkirchen mit ihrer wechselvollen Geschichte.

db 2 Vor der Bunten Kirche in Wiedenest a13Die 1. Station führte uns ins hoch über der Aggertalsperre gelegenen Kirchdorf Lieberhausen, wo die außen ganz weiß gestrichene Kirche nichts von der Farbenpracht im Innern verrät. Diese Kirche prägte mit der Redensart „So bunt äs de Libberhüser Kerke“ den Begriff der Bonte Kerke. Eines der Bilder im südlichen Querhaus „Die heilige Anna Selbdritt“ war für uns besonders bemerkenswert, weil es nach einem Stich von Israhel van Meckenem gemalt wurde. An der Kirche in Wiedenest begrüßte uns mit Pfarrer Kalisch ein Vetter des Meckenheimer Pfarrers Mölleken. Er erzählte uns kenntnisreich und spannend die Geschichte seiner Kirche, die als Wallfahrtskirche den Namen „Kreuzkirche“ erhielt. Die Malereien dort, die erst 1932 unter der in der Reformationszeit überstrichenen Tünche entdeckt und freigelegt wurden, sind anders als in Lieberhausen nicht erneuert worden, sondern können in den Originalfarben betrachtet werden.
Anschließend konnten sich alle an einer typischen Bergischen Kaffeetafel in der Rengser Mühle stärken.
Letztes Ziel war die Kirche in Marienberghausen, die sich deutlich von den anderen mittelalterlichen Dorfkirchen des Oberbergischen unterscheidet. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut, die alten Malereien finden sich nur im Chor und Querschiff. Wie in Wiedenest zeigt die Kirche heute den Bestand an spätgotischen Malereien nach der Restaurierung unverfälscht.
Unser Mitglied, Herr Rainer Linzenmeier rundete den Besuch mit seinem Spiel auf den Orgeln in Wiedenest und Marienberghausen stimmungsvoll ab.
(Text und Fotos: Granz)

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