Bürgerverein „goes green“

Der umweltfreundlichen Post auf der Spur am 23. 02. 2016

Es war ein anspruchsvolles, dichtes Programm, das sich Mitglieder des Meckenheimer Bürgervereins im Februar bei einer Exkursion nach Bonn und Troisdorf vorgenommen hatten. Ging es doch darum, die Zusammenhänge zwischen dem leichten, vielfältig einsetzbaren Werkstoff Carbon und einer energiesparenden, hochtechnisierten Postverteilung in Theorie und Praxis zu erkennen.

Die physikalischen Grundlagen erläuterten Herr Dr. Manfred Mahnig und ein Kollege im Deutschen Museum Bonn an Hand der Exponate der beeindruckenden Sonderausstellung „Carbon – das Material der Zukunft“. Für Flugzeugbauer, Radrennfahrer, Autobauer z.B. hat diese schon begonnen. Weniger Gewicht – weniger Energieverbrauch. Das Seitenleitwerk eines Airbus A320, Teile eines Autos von BMW oder die Darstellung, wie aus einem Carbonfaden ein Fahradlenker, ein komplettes Rennrad hergestellt wird, beeindruckten in diesem Zusammenhang besonders. Erkenntnis zum Schluss: Dieses Museum sollte auch künftig in der Wissenschaftslandschaft Bonns einen festen Platz haben.
Das konzernweite Umweltschutzprogramm „Go Green“ der Deutschen Post/DHL Group – immerhin der weltweit größte Logistikdienstleister – war in einer zweiten Station Gegenstand eines anschaulichen Vortrages mit lebhafter Diskussion von Herrn Lohmeier. Vom Konzept des klimaneutralen Postversandes führte er die Meckenheimer Besucher direkt zu einem Tätigkeitsfeld, das den wenigsten bekannt war: Die Post baut Autos! Elektrofahrzeuge. Entwickelt in Kooperation mit der RWTH Aachen, produziert in einer eigenen Firma in Kooperation mit anderen. Sie werden bereits in Bonn – als Muster und Vorbild für künftige CO2-freie Postzustellung -  erfolgreich eingesetzt. Der Einsatz in Meckenheim und Rheinbach werde zur Zeit geprüft, wurde auf Frage versichert.
Das Briefzentrum 53 in Troisdorf-Spich rundete den Nachmittag eindrucksvoll ab. Etwa 340 Mitarbeiter bearbeiten hier mehr als 1,5 Millionen Briefsendungen täglich. Der Leiter des Briefzentrums, Herr Wünsch, unterstützt von einer Kollegin, erläuterte die Vielzahl der unterschiedlichen Sortier- und Anschriftenlese- und Entwertungsmaschinen für Standard-und Großbriefe – die aber in einem ersten Schritt immer noch von Hand nach Formaten vorsortiert werden müssen, bevor sie letztlich in einer, von der persönlichen „Gangfolge“ des Briefträgers vorgegebenen Reihenfolge endsortiert bei der jeweiligen Zustell-Poststelle angeliefert werden. Die persönliche Verantwortung aller in den Sortier- und Zustellprozess eingebundenen Mitarbeiter wurde hierbei besonders nachhaltig verdeutlicht und zugleich herausgestellt, dass die Lesbarkeit der Anschrift für eine zeitgerechte Übernacht-Zustellung ausschlaggebend sein kann. Diesbezüglich motiviert, versprach jeder für sich, künftig die Anschriften auf Briefen gut lesbar zu schreiben.
 (Text: Röhrs; Fotos: Dietzel)

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