20. 01. 2017: Kabarettabend mit Luise Kinseher “Ruhe bewahren”

Luise Kinseher bewahrt die Ruhe in Meckenheim

Mit ihrem gleichnamigen Soloprogramm eröffnete die bekannte Kaberettistin aus München, Luise Kinseher, das neue Jahresprogramm des Meckenheimer Bürgervereins.

KinseherDie Rahmengeschichte ist die, dass Kinseher, hier eine Singlefrau mit 48, im Aufzug einen Typen kennenlernt und dabei einen der ganz wenigen Momente erlebt, in denen die Zeit stehen bleibt. Groß und gutaussehend war er, kein Ehering, Lachfalten um die Augen. Sie vermutet ihn im Kunsthandel und hat ihm, ehe sie ausstieg im sechsten Stock und er weiterfuhr in den siebten (Himmel), ihre Handynummer gegeben.
Dieses Szenario bietet reichlich Gelegenheit, zu sinnieren darüber, dass die Leute früher schneller gealtert sind als heute, dafür aber mehr Zeit hatten. Zwei Bühnenfiguren aus früheren Programmen begleiten sie dabei, Mary aus Bavaria im Morgenmantel und dauernd beschwipst, gibt eine prächtige Yoga-Einlage und Helga aus Hamburg im Staubmantel, die ihre fünfzigjährige Ehe immer besser findet, da ihr Mann Heinz sich stets weniger merken kann. Luise Kinseher singt auch in dem Programm und witzig ist das Lied von Helga „ Es war am 7. Mai., wie legendär – doch was da gewesen ist, weiß ich nicht mehr“.
Kinseher streift den Klimawandel, die Flüchtlingskrise, den Wohnwahnsinn in München und die Absurditäten der modernen Gesellschaft. Natürlich macht die „Bavaria vom Nockherberg“ wenn sie den Politikern die Leviten liest, auch vor einigen politischen Anspielungen nicht halt und findet Spaß an Wortwechseln mit dem im Publikum sitzenden Bürgermeister, sowie einem Kriminalbeamten und einer Dolmetscherin.
Doch endlich klingelt das Smartphone. Der Aufzug-Lover ist in der Leitung und plötzlich hat die Dame es sehr eilig von der Bühne zu verschwinden, jedoch nicht ohne ein Rausschmeißer-Lied. Jetzt heißt es nur noch „Ruhe bewahren!“
(Text und Fotos: Werle)

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