Das fränkische Weinland

die Volkacher Mainschleife
5-tägige Wander- und Kulturreise vom 15. 10 - 19. 10. 2009

Bei einer Tour nach Bayern in das Fränkische Weinland gelingt dem Bürgerverein Meckenheim eine beeindruckende Mischung aus Aktivität, Kulturerlebnissen und kulinarischen Genüssen.

Auf der Hinreise mit dem Bus, und unter bewährter Führung durch unseren Reisemarschall, Hans-Clamor Wellenkamp, machen die 44 Teilnehmer Halt in Bad Mergentheim und besuchen das ehemalige Deutschordensschloss. Hier werden sie durch das Museum zur Geschichte des Ordens geführt. Seine Gründung im Jahr 1190 als Spitalorden im Heiligen Land gibt Einblicke in die Zeit der Kreuzzüge. Er entwickelt sich später zum Ritterorden und mit zunehmender Macht entsteht sogar der Deutschordensstaat im Gebiet des späteren Westpreußens. Beeindruckend die fürstlichen Räume des Schlosses und, wenn nicht sogar furchteinflößend, die Bilder mit den Hochmeistern des Ordens.
Am Abend erreicht die Reisegruppe nach einer Fahrt entlang des Mains über Volkach das Schloss Zeilitzheim, zugleich Hotel. Nach vier Übernachtungen fühlt man sich hier fast zu Hause. Die Familie der Schlossherrin mit ihrem Sohn als Nachfolger vermittelt durch persönliche Betreuung der Gäste eine freundschaftliche Atmosphäre, verstärkt durch die an langen Tafeln im Schlosssaal von der Gruppe gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten. Gemeinsam erlebt man auch eine Kulturveranstaltung im Schloss, das Duo aus dem weltweit besten Balalaikaspieler mit dem interessanten Namen Gorbatschow und einem Pianisten. Dem schließt sich das Abendessen mit Borscht und russischem Salat an. Die Begeisterung für die Musik war so groß, dass man ein Angebot für ein Konzert in Meckenheim einholte. Zwei weitere Abende wurden durch Klavierdarbietungen einer Musikpädagogin, Helga Wimmers, aus dem Kreise der Reisegruppe bereichert.
Weitere herausragende Ereignisse der Gruppenreise waren die Wanderung durch die Volkacher Mainschleife bei Sonnenschein und im Herbstlaub leuchtenden Weinlagen, der Tagesausflug nach Würzburg mit Besuch und Führung in der fürstbischöflichen Residenz und deren nahegelegenen Sommerresidenz mit Rokokogarten, einer der schönsten absolutistischen Lustgärten Europas. Bei allem findet man die Spuren des 1719 zum fürstbischöflichen Baudirektor in Würzburg berufenen Balthasar Neumanns. Auch die Werke des Tilman Riemenschneider, Holzschnitzer und Steinbildhauer im Spätmittelalter sind im Fränkischen Weinland, seinem Betätigungsfeld, allgegenwärtig. Erwähnenswert seine berühmte Rosenkranzmadonna in der Wallfahrtskirche "Maria im Weingarten", die wir nach einem Marsch durch Regen und Wind erreichten.
Am Vorabend der Rückreise durfte die Weinprobe im Weingut und Brennerei Reiner Mößlein in Zeilitzheim nicht fehlen. Spezialitäten waren der Bocksbeutel und eine Weinschokolade. Im Gepäckraum des Busses wurde es eng wegen der mitgebrachten Weinkartons.
Auf der Rückreise wurde dann noch Halt gemacht in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Der hochinteressante Vortrag eines Mönchs und ein gezeigter Film mit anschließender angeregter Diskussion führten dazu, daß einige Teilnehmer sich für einen zumindest begrenzten Klosteraufenthalt interessierten. Der Denkspruch der Abtei "Bete und arbeite!" schließt nicht alle weltlichen Genüsse aus, wenn auch die Befürchtung eines Abtes bei Einführung der Koedukation im Abteiinternat nicht begründet war: Er meinte nach der positiven Abstimmung über diese Änderung, man müsse dann gleich eine Entbindungsstation anbauen.
(Text: Bückmann, Fotos: Bückmann, Krause, Krüger, Weiler)

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