Stratmann: “Machensichmafrei” am 16. 01. 2009
Doktor „Jupp“ Stratmann aus Bottrop brillierte beim Bürgerverein Meckenheim
So weit südlich von seinem westfälischen Lebensmittelpunkt Bottrop entfernt ist Ludger Stratmann, der Humanmediziner und Kabarettist, nur selten aufgetreten:
Am 16. Januar gastierte er auf Einladung des Bürgervereins Meckenheim im Stadttheater Rheinbach mit seinem Programm „Machensichmafrei, bitte“.
Der vor allem vom Fernsehen her bekannte Humorist unterhielt die rund 400 Besucher in seiner seit Jürgen von Manger unnachahmlichen Ruhrpott-Sprache als Kleingärtner und Hausmeister Jupp, als Hypochonder im Wartezimmer im ständigen Dialog mit anderen imaginären Patienten.
Allerdings: „ Wir kennen auch Genetiv und Dativ, setzen sie allerdings nach dem Zufallsprinzip ein“, machte er bereits am Veranstaltungsbeginn deutlich.
Weitere köstliche Erkenntnisse des Dr. Ludger Stratmann: „Das Licht ist nicht schneller als der Schall, nur weil eure Augen weiter vorne sind als die Ohren“. Oder: „Im Liegen ist selbst der Dicke groß“. Auch die Klage über den Straßenverkehr: „Vor lauter Schilderlesen kommt man garnicht mehr zum Autofahren“.
War der Westfale Stratmann zu Beginn des Abends noch skeptisch, ob ihn die Rheinländer überhaupt sprachlich verstehen würden, völlig abgesehen von der besonderen Art Humor, die er so einmalig vorzutragen weiß, so hatte ihn die großartige Resonanz des Publikums derart überzeugt, dass er sich sogar zu der Behauptung verstieg, auch der Westfale verstünde etwas vom Karneval:„Wir können auch singen, schunkeln, tanzen und unseren Nachbarn auf die Schenkel hauen – man hört es nur nicht“.
Bei all seinen Abschweifungen kam der Doktor immer wieder auf sein gelerntes Metier zurück: Atomic-Schrittmacher, Hüften aus Titan und Zähne aus Tschechien.
Das Programm fasst Stratmanns Homepage wie folgt zusammen: „Ein MUSS für alle Kranken und Behinderten, vom Leben gezeichneten, dem Tod Geweihten, Jungen, Alten, Mittleren und vor allen Dingen solchen, die noch nichts von dem allen sind, weil sie ihre Chipkarte vergessen haben.
(Text und Foto: Werle)