„Reise zum Nabel Italiens (Umbilicus Italiae) nach Rieti “

Notizen einer Kultur – und Bildungsreise des Bürgervereins Meckenheim nach Italien vom 4.April 2024 bis zum 15. April 2024

Am 4.April versammelten sich 21 reiselustige Mitglieder des Bürgervereins Meckenheim unter der Führung von Dr. Brigitte Kuchta am Preuschoff Stadion, um mit Manfred Jablonski in seinem bewährten Bus eine weite und interessante Bildungsreise zu unternehmen. Am Ende sollten es immerhin rd. 3.515 Kilometer an zurückgelegter Strecke werden! Um 7.45 ging es los, die erste Etappe ging bis Matrei am Brenner in Österreich, wo wir am frühen Abend das Traditionshotel Krone nach etlichen „biologischen“ und gesetzlich vorgeschriebenen Fahrerpausen erreichten. Dort Abendessen und Übernachtung. Nach kurzem Frühstück am nächsten Morgen weiter zur zweiten Etappe nach Assisi / Umbrien in Italien.

 

Vor der Ankunft dort wird von Manfred Jablonski an einem Aussichtsplatz zum Ausschwärmen der Gruppe in neben der Straße gelegene Olivenhaine für Fotos von der schön am Hang gelegenen Stadt gebeten.

Assisi Staunende Fotographen


Er kennt die Gegend von diversen früheren Fahrten.In Assisi / lt. Geo ein „göttlich schöner Ort“ / waren 2 Übernachtungen im sehr schön gelegenen Hotel La Terrazza geplant.Nach der Ankunft zunächst mal einen Aperol Spritz in der untergehenden Sonne mit sehr schönem Blick auf Assisi, anschließend italientypisches Abendessen.

Am nächsten Tag , dem 6.April Stadtführung in Assisi und Fahrt zur Einsiedelei in den Bergen, in der der hl. Franziskus (Franz von Assisi) im 13. Jahrhundert unter unglaublichen Bedingungen eine Zeit lang gelebt haben soll. In der Basilika San Francesco, einer imposanten Kirche auf zwei Ebenen in Assisi, ist er auch in der dortigen Krypta begraben. Wir besichtigen an diesem Tag weitere Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Basilika Santa Maria degli Angeli, der Sterbekapelle von Franziskus, sowie die Basilika Santa Chiara. Abends leckeres Essen im Hotel mit Ausklang des Tages bei diversen Spezialitäten des Hauses.

Montag 7.4.2024. 
Auf der Fahrt zu unserem eigentlichen Ziel Rieti ein kurzer Halt in Spello, einem idyllischen Bergdorf, von dort aus weiter nach Rasiglia, dem Dorf der tausend Bäche. Leider war dieser touristisch sehr bekannte Ort so von einheimischen Besuchern überfüllt, dass wir die Besichtigung nach kurzer Zeit abbrechen mussten! Weiterfahrt in Richtung
 Rieti nach Cascia, einem Bergdorf, dessen steile Hanglage durch lange Rolltreppen und einem Aufzug „entschärft“ wird. Erwähnenswert ist dort die sehr schöne Basilika di Santa Rita. Wir genießen das Örtchen und die schöne Aussicht. Ein Kaltgetränk trägt zur guten Stimmung bei!

Am späten Nachmittag erreichen wir Rieti und beziehen unsere Zimmer im Hotel Grande Albergo Quattro Stagione. Es handelt sich um ein ehemaliges Grand Hotel

Hotel Quadro stagione Umbilicus Roemische Bruecke Rieti

 in absolut zentraler Lage im historischen Zentrum der Stadt. Hier hat schon Mussolini in den 1930iger Jahren während seiner Skiurlaube residiert. Die alte Pracht lässt sich noch erahnen, das Haus ist allerdings in die Jahre gekommen. Aber alles O.K.!   Nicht weit entfernt befindet sich auch der sog. „Nabel Italiens “, der geografische Mittelpunkt Italiens, der durch eine runde und erhabene Fläche, Umbilicus Italiaemarkiert ist. 

   

Abends wird in einem sehr netten, kleinen Lokal in der Nähe des Hotels gegessen. Dort lernen wir Enrico Brigotti kennen, der außerhalb Rietis in einem eigenen kleinen Landhaus bewirtet und aus monetären Gründen noch einen Tag in der Woche in diesem Restaurant sehr professionell und freundlich kellnert. Sein Landhaus werden wir in den kommenden Tagen noch 2x mit großer Freude besuchen. Nach dem leckeren Abendessen kehren wir auf dem kurzen Rückweg zum Hotel noch für einen „Absacker“ in eine unglaublich laute Kneipe mit nur jungen Leuten, dem „Wally`s“ ein. Wir schieben den Altersdurchschnitt ganz erheblich nach oben, aber die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der jungen Crew ist absolut bemerkenswert! Wir hatten viel Spaß dort.

An dieser Stelle sei ein Hinweis und ein sehr großer Dank an Brigitte Kuchta und ihren Freund Gerold Klein erlaubt. Gerold Klein ist ein alter Freund von Brigitte Kuchta und betreut in Rieti die Erasmus Schülerinnen und Schüler der Physiotherapie aus Meckenheim. Durch diese Verbindung war Brigitte Kuchta auch schon oft in Rieti. Gerold Klein hat inzwischen auch die italienische Staatsbürgerschaft erworben und ist mit einer Italienerin verheiratet. Ihm sind alle Besichtigungen und Ausflüge zu verdanken, die wir in und um Rieti erleben durften und die er im Vorfeld mit Brigitte Kuchta geplant hatte. Auch sein Einsatz als Begleiter und Übersetzer bei unseren täglichen Ausflügen war einfach nur bewundernswert! Ein riesengroßer Dank von allen Reiseteilnehmern an ihn! 

Am nächsten Montag haben wir eine Stadtführung in Rieti. Die Altstadt liegt in einer Biegung des Flusses Velino am Südhang des Hochtals Conca di Rieti, das fast vollständig von hohen Bergen umschlossen ist. Rieti war einst Hauptort der Sabiner und später eine römische Stadt. Im Mittelalter wurden dann die Mauern Mura di Rieti um das historische Zentrum errichtet, die als die am besten erhaltenen Mauern Italiens gelten. Am Nachmittag wagen wir uns in den Untergrund Rietis. Eine Führung „Rieti sotteranea“ führt in den unterirdischen Teil mit römischen Resten der ehem. Salzstraße vom Apennin bis nach Rom. Abends „Pizzaabend“ bei Enrico Brigotti in seinem Landhaus. Sehr schön und lecker!

Dienstag 9.4.2024
Vormittags nach Spoleto, dort Führung durch die alte Stadt mit steilen Straßen. Wir beginnen die Führung von oben, von der Burg Rocca di Albornoz, die man bequem mittels eines Aufzuges erreicht. Die Aussicht ist bestechend, dann Besichtigung der Basilika di San Salvatore, UNESCO Weltkulturerbe mit Resten eines römischen Tempels. Den am Nachmittag geplanten Ausflug zu den Cascata del Marmore müssen wir leider nach längerer Irrfahrt streichen, da alle Straßen dorthin für Busse gesperrt sind. Stattdessen fahren wir dann zu einer Olivenölmühle, die biologisch angebautes Olivenöl anbietet. Eingehende Probe mit Brot und Rotwein. Der Geschäftsführer freut sich über unsere umfänglichen Einkäufe.Einer unserer Mitreisenden hat heute Geburtstag. Diesen feiern wir anschließend am Lago di Piediluco sehr schön mit einem kleinen Umtrunk. Danach Abendessen in einem kleinen „überraschenden“ Restaurant an der Landstraße nach Rieti.

Mittwoch 10.4.2024
Heute ist der Tag der Klöster. Am Vormittag Fahrt nach Fonte Colombo, eine Einsiedelei in der Franziskus um 1220 seine Regeln für das Zusammenleben der Mönche untereinander erstellt hat. Gerold Klein führt uns durch den Tag. Weiter geht es nach Contigliano, dem angeblich schönsten Ort in der Umgebung mit der Benediktinerabtei San Pastore, sowie der Stiftskirche San Michele Arcangelo. Sie wurde von 1689 bis 1777 erbaut und beinhaltet die älteste Holzorgel der Welt! Im Anschluss nach Greggio mit dem über dem Ort liegenden gleichnamigen Kloster. Das ist original aus dem 13. Jahrhundert erhalten und beinhaltet eine eindrucksvolle Krippensammlung aus aller Welt. Abends „Italienischer Abend“ im Hotel.

Donnerstag 11.4.2024
Endlich eine Burg!!! Castel di Tora.Diese Burg hat früher dem amerikanischen Schauspieler Bill Cosby gehört. Jetzt ist eine Eigentümergemeinschaft aus Rom die Betreiberin.Es wird viel zeitgenössische Kunst ausgestellt, die in beeindruckenden Räumen mit mittelalterlichen Fresken an den Wänden im interessanten Dialog steht. Drinnen fotografieren verboten! Dafür tolle Ein- und Aussichten von den äußeren Wehrgängen unterhalb der Dächer. Sehr nette Führerin! Nachmittags besuchen wir eine Käserei und erfahren viel über die Herstellung von Mozarella. Abends wieder zu Enrico

Landhaus Enrico  Enrico Kaeserei

 zu einem sehr lustigen Grillabend, den er dann noch zur späten Stunde mit seiner Gitarre und italienischen Schlagern begleitet. Sehr überraschend und beeindruckend dabei der Auftritt von Klaus Stellmacher (Mitreisender) mit seiner Mundharmonika!

Freitag, 12.4.2024
Eigentlich freier Tag. Da leider der ÖPNV in Italien streikt und daher eventuelle Ausflüge ins nahe Rom nicht möglich sind, lädt Manfred Jablonski dazu ein, auf den Terminillo ( 2.217m ), dem Skiberg der Römer, zu fahren.

Terminillo

hat im Winter keinen oder kaum Schnee gegeben. Für die Hoteliers und Gastronomen oben am Berg eine Katastrophe! Am Abend wieder Abendessen im Restaurant vom vergangenen Sonntag.

Samstag, 13.4.2024
Heute sind nochmals zwei Klöster zu besuchen. Zuerst die Einsiedelei Poggio Bostone mit schöner Aussicht auf das Rietital. Dann weiter nach La Foresta, ebenfalls eine Einsiedelei, in die sich Franziskus 1 Jahr vor seinem Tod 1225 zurückgezogen hat. Dort werden heute suchtkranke Menschen resozialisiert. Letztes Abendessen und letzte Nacht im Hotel.
Vermissen werden wir nicht nur die sonnigen italienische Tage, sondern auch das Eis in der Gelaterie Napoleone, an der wir täglich auf dem Weg vom Bus zum Hotel vorbeikamen.

Sonntag, 14.4.2024
Abreise nach Matrei a. Brenner. Dort wieder Übernachtung im Hotel „Krone“.

Montag, 15.4.2024
Rückkehr nach Meckenheim, das wir nach 10 ½ Std. Gesamtfahrzeit von Matrei a. Brenner und den schon eingangs erwähnten 3.515 Kilometern wieder erreichen.  Großer Dank an Manfred Jablonski!

Text: Albert Vanderbrück in freundschaftlicher Zusammenarbeit mit Rotraut De Haas.
Fotos: Albert Vanderück und Brigitte Kuchta