Helmut Mertens am 31. Oktober 2013

„Deutsche Lyriker – Gertrud Kolmar“

Vor einem kleinen illustren Kreis von Zuhörern stellte uns unser Mitglied, Herr Helmut Mertens die deutsche Lyrikerin Gertrud Kolmar vor. Er wurde unterstützt von Sibylle Krüger, die die literarischen Texte des Vortrages rezitierte.

Mertens ging auf den schwierigen Lebensweg der als älteste Tochter des jüdischen Rechtsanwaltes Ludwig Chodziesner und seiner Frau Elise geborene Gertrud feinfühlig und mit stetem Bezug zu ihrem Werk, das im wesentlichen aus 3 Gedichtbänden besteht, ein. Den Namen der Familie, die aus dem Posener Chodziesen (Kolmar) stammt, benutzte die Dichterin als ihr Pseudonym.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten durfte sie nicht mehr publizieren, Die Familie Chodziesner wurde infolge der verschärften Judenverfolgung im November 1938 zum Verkauf ihres Hauses in Berlin-Finkenkrug und zum Umzug in eine Etagenwohnung in einem Judenhaus in Berlin-Schöneberg gezwungen. Ab Juli 1941 musste Gertrud Kolmar Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie leisten. Sie wurde am 27. Februar 1943 verhaftet und ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.
Gertrud Kolmar, von deren Werk zu Lebzeiten relativ wenig erschien, gilt heute als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Dies konnte uns Herr Mertens mit seinem Vortrag eindrucksvoll belegen.
( Text und Fotos: Granz)

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