Reise in die Toskana vom 14. 04. - 26. 04. 2009

Wie schon die alten Germanen und die deutschen Kaiser zog es nach dem diesjährigen Osterfest für fast zwei Wochen Mitglieder des Bürgervereins Meckenheim unter Leitung des so bewährten „Reisemarschalls“ über die Alpen in den Süden.

Mit einem bequemen Reisebus ging es durch die Schweiz an Chur vorbei durch wilde Schluchten auf der alten Strecke der „via mala“. Wie hätten sich die früheren Germanenvölker, Kaiser, Wanderer, Reisenden und Kaufleute über die heutigen sicheren Verkehrswege gefreut, die ihre damals so beschwerliche Reise erleichtert hätte! Vom Pass des San Bernadino ging es dann an Lugano, dort Zwischenübernachtung, und Como vorbei in die italienische Ebene des Po hinunter, weiter an den Städten Mailand, Parma und Florenz vorbei in die weniger bekannte ländliche Toskana mit der Provinzhauptstadt Siena, ins Zentrum des Chiantiweines, der heute wieder zu großem Ruhm gekommen ist und mit dem „Gallo Negro“ gekennzeichnet und vermarktet wird. Ein zum Hotel umgebauter typischer Bauernhof der Toskana, der seine alte Geschichte nicht verheimlichte, empfing uns und bot uns gemütliches Quartier für fünf Tage, die ausgefüllt waren mit Besichtigungen alter Städte, teilweise Gründungen schon der Etrusker, die der Toskana den Namen hinterlasen haben, oder der Römer; ihre Geschichte vielfältig und von vielen Fehden der verschiedenen Geschlechter des Mittelalters und ihrer Geschichten gekennzeichnet. Wir konnten erfahren, dass Etrusker, Römer und die Italiener des Mittelalters ihre Siedlungen auf den Berghügeln und nicht im Tal bauten. Pilger aus dem Norden und Nordwesten durchzogen dieses Land auf der „via frankia“, um nach Rom und zurück zu kommen. Es wird mühsam gewesen sein! Abends wurden in unserem Hotel köstliche typische toskanische Mahlzeiten serviert. Der Besuch eines großen alten Weingutes und ein Picknick im Angesicht von San Gimignano durften nicht fehlen.
Wer wollte, hatte auch Gelegenheit, einen zusätzlich organisierten und sehr lohnenden Ausflug nach Florenz zu machen.
Es ging für 4 weitere Tage nach Rom. Eine Pilgerunterkunft nördlich der Stadt bot uns Quartier, unser Bus und eine recht antiquierte Vorortbahn, als Metro bezeichnet, brachte uns bis zur Piazza Popolo, dem antiken nördlichen Stadttor, das Luther als Pilger zu Fuß durchschritten hat, während Goethe mit der Kutsche gefahren kam.
db 09 04 14 Papst Audienz a1Über Rom, dem antiken Nabel der Welt, seine Geschichte und seine Kunstschätze zu sprechen, erübrigt sich hier; wer wiederkommen will, hat ein Geldstück in die „Fontana di Trevi“ geworfen (mit der rechten Hand über die linke Schulter ohne hinterher zu schauen). In der ländlichen Toskana gab es keinen entsprechenden Brunnen, oder doch? Sicherlich wird mancher der Mitreisenden wieder einmal hinfahren, auch wenn er schon dort gewesen ist.
Auf der Rückreise ging es entlang der Westküste Italiens, so dass wir das Mittelmeer sehen konnten, in der Ferne grüßte der Dom von Pisa mit schiefem Turm und Baptisterium, die Steinbrüche von Carrara glänzten in der Sonne.
Nach Zwischenübernachtung, wieder in Lugano, ging es Dank des Schengener Abkommens, dem die Schweiz beigetreten ist, ohne „Visitation“ an den Grenzübergängen zügig nach Meckenheim zurück.
Es war eine tolle Reise! Und die Wettergötter der Etrusker und der Römer waren uns auch wohlgesonnen!
(Text: Richert, Fotos: Barning)

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