Jahresauftaktveranstaltung mit Kabarett am 16. 01. 2015

Kabarettist Jürgen Becker: schönen Abend machen

Der bekannte Kölner Kabarettist Jürgen Becker („Mitternachtsspitzen“) sieht Parallelen zwischen Max Ernst und Charlie Hebdo, Religion ist und bleibt sein Thema: „Dann wollen wir uns mal einen schönen Abend machen. Und ich bin froh hier zu sein, wo die Bühne nach Mekka ausgerichtet ist.“ So beginnt Becker den Abend beim Bürgerverein Meckenheim im PZ des Schulzentrums und enthüllte zur Eröffnung des unterhaltsamen Exkurses durch die Kunstgeschichte eine Kopie des berühmten Bildes „Die Jungfrau züchtigt das Jesuskind“ von Max Ernst.

15 01 16 PlakatEr gab dem Bild den Titel „Mutter Maria versohlt dem Jesuskind den Arsch“ und kommt damit sofort zum Spannungsverhältnis zwischen Kunst und Religion. Als das Bild 1926 zum ersten Mal in Köln gezeigt wurde, ging ein Sturm der Entrüstung durch die Stadt, Max Ernst wurde aus der katholischen Kirche ausgeschlossen und die Ausstellung auf Betreiben des Erzbischofs beendet. Solche Bilder wie das von Max Ernst seien heute kein Problem mehr. „Also gibt es für den Islam noch Hoffnung“ meinte Becker.
Unterstützt per Beamer referierte er dann über Maler, Kunst-Epochen und Einflüsse. Den Bogen spannte er von den Ägyptern, über die Griechen, die Römer bis in die Jetzt-Zeit. Vor allem wer sich in der Kunstgeschichte auskennt, hatte Spaß an den Ausführungen des Kabarettisten, versteht er es doch, ernsthaftes Kabarett und harmlose Späße zu einem Ganzen zu vereinen.
Von der Höhlenmalerei über die vielen Nackten von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle und den dicken Frauen von Peter Paul Rubens führte Becker launig durch die Kunstszene, zu van Gogh, Beuys und anderen und gab zum Schluss folgende Definition: „Kunst ist alles, was die Spedition Hasenkamp transportiert“ (Die größte Kunstspedition Europas)
Der Applaus am Ende des Abends war herzlich und langanhaltend und das Freibier aus Köln schmeckte zunächst dem spendierenden Künstler und anschließend auch dem Publikum.
(Text: Werle; Fotos: Bückmann)

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