Kampanienreise vom 18. 05 - 01. 06. 2013

„Kultur und Wandern“

Steile Berge und ein meist stürmisches Meer, lebhafte Orte und ruhige Landstriche, blühende Gärten und schier endlose Olivenhaine, Dörfer, die wie Kappen auf hohen Felsen sitzen oder an den Hängen kleben, weite Blicke über eine faszinierende Gegend: Das sind Eindrücke von der Kampanien-Reise des Bürgervereins Meckenheim unter Leitung von Rotraut de Haas, zu der sich nach der Devise „Kultur und Wandern“ in der zweiten Mai-Hälfte 44 Meckenheimer aufgemacht hatten.

P1030684amodSie lernten eine uralte Kulturlandschaft in vielen Facetten kennen, machten sich kundig über das Leben der Menschen heute, über die Produktion von Nudeln, Wein und Olivenöl sowie der original Mozzarella aus Büffelmilch, erwanderten Klippen und Wasserläufe. Die Stufen bergauf und bergab, an einigen Tagen waren es an die tausend, die in der gebirgigen Gegend zu steigen waren, hat niemand gezählt. Auch nicht die Kurven und Kehren, die der Bus auf den Küstenstraßen entlang der fast senkrecht ins Meer abfallenden Felsen gefahren ist. Oder die Zahl der Eidechsen, die sich auf Steinen sonnten und schnell in den Ritzen verschwanden, wenn sich Menschen näherten. Denn ein großer Teil Kampaniens, der Nationalpark Cilento mit dem Fluss Sele und den angrenzenden Bergen, steht unter besonderem Schutz.
Auf der Insel Capri staunten die Besucher über die Bewältigung des Massentourismus, der trotz allem überwältigende Blicke auf Meer und Küsten gestattete. Und sie staunten über die Flugshows der Möwen zwischen Felsen und Wasser. Am noch immer tätigen Vulkan Vesuv ließen die Meckenheimer ihre Blicke zwischen Nebelschwaden und Sonnenlücken in den Krater fallen, um schließlich die Stadt zu erkunden, die der Vulkan bei seinem Ausbruch im Jahre 79 nach Christus im Ascheregen verschüttet hat.
Zu den Höhepunkten der Kulturreise zählte die Besichtigung von Burgen, Domen und Ausgrabungsstätten unter kundiger Führung. Überwältigend waren die Eindrücke im Ausgrabungsgelände von Paestum mit seinen drei majestätischen griechischen Tempelruinen im dorischen Stil und daneben den Mauern aus römischer Zeit. Im dortigen Museum beeindruckten einmalig gut erhaltene bemalte Gräber sowie Grabbeigaben.
Barocke Kirchen wie in Amalfi und Klöster lockten mit ihrer meist gut erhaltenen farbenfrohen Ausstattung und den bunten Marmor-Mosaiken. Alte Villen, wie die Villa Rufolo in Ravello an der Amalfiküste, mit ihrer traumhaften Lage. Und angesichts des Abflugs am späten Nachmittag wartete mit dem Archäologischen Nationalmuseum in Neapel mit seinen monumentalen griechisch-römischen Marmorstatuen aus der Sammlung Farnese sowie Fresken und Mosaiken aus dem verschütteten Pompeji noch ein besonderer Leckerbissen.
Domizil für 14 Tage war die von dem Geistlichen Don Peppino Passarelli zunächst als Heim für Kriegswaisen gegründete Fondazione Passarelli in dem beschaulichen Küstenort San Marco di Castellabate. Das Haus in einem großen subtropischen Garten ist jetzt für die Völkerverständigung bestimmt.
(Text: Christine Schulze Fotos: de Haas, Nellen, Opitz)

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