Ausflug in das Nette-Tal am 27. 05. 2008

Das NETTE – Tal macht seinem Namen alle Ehre

Auch in diesem Jahr konnte der Meckenheimer Bürgerverein eine botanisch - geologische Ganztagsexkursion anbieten, an der 25 interessierte Mitglieder teilnahmen.

Unter sachkundiger Führung von Apotheker Wolf Stieglitz erkundeten wir das Naturschutzgebiet im unteren Nettetal bei Mayen. Dies gehört zum Maifeld, das sich durch seine besondere klimatische Lage und seine verschiedenen vulkanischen Erscheinungsformen auszeichnet.
1.Felsheiden,Felsspaltengesellschaften
Bedeutend sind Pflanzengesellschaften wie Felsheiden, die wir auf einer Felsnase bei Mayen kennen lernten: dazu gehört u.a. der gelb blühende Flügel-Ginster, die Karthäuser-Nelke mit ihren purpurnen Kronblättern und die Morgenländische Zackenschote mir ihren eindrucksvollen Früchten.
Der Basaltfelsen am Triaccaweg war ein besonderes Erlebnis: wir bestaunten einen großen Natursteingarten, in dessen Felsspalten wir Felsen-Fingerkraut, Graslilie, Natternkopf u. v. m entdeckten.
2. Trimbs
Nach einem Picknick an der Nette war das nächste Ziel das Naturdenkmal bei Trimbs. Auf der Schieferhalde zeigte sich uns eine wärmeliebende ( Fetthenne-Arten, Königskerze ) und auf den etwas reicheren Böden als Saumgesellschaft eine farbenfrohe Pflanzenwelt. Als Vertreter seien genannt: Sonnenröschen, Wald-Klee, Zwerg-Schneckenklee, Flügel-Ginster, Karthäuser-Nelke. Im Hintergrund hörten wir die Nachtigall schlagen und in der Luft sahen wir den Roten Milan kreisen. Als Besonderheit entdeckten wir hier das Helm-Knabenkraut (Orchidee) und den seltenen Diptam.
3. Nettetalweg von Trimbs nach Welling
Durch die Talaue des Nettetals ging die Wanderung nach Welling. Dort fanden wir Beispiele für eine noch intakte Artenvielfalt. Verschiedene Storchschnabelgewächse, Schlangen-Knöterich, Beinwell, Wiesen-Bärenklau, Rote Lichtnelke bevorzugen nährstoffhaltige Böden. Dort wächst sogar der nur noch im Rheinland vorkommende Wendich.
4.Lavakreuze
Als volkskundliche, geschichtliche und religiöse Zeugen sahen wir im Raum Trimbs – Welling Basaltlavakreuze, deren Material meistens aus den Mühlsteinbrüchen Mayen und Niedermendig stammen. Eine besondere Form, die Schöpflöffel, stehen an Wegkreuzungen, an Ortseingängen und an Feldrändern.

Als Highlight dieses interessanten und erlebnisreichen Tages in der Natur besichtigten wir die alte Pfarrkirche St. Paulinus in Welling. Herr Stieglitz erzählte uns Wissenswertes über den spätromanischen Chor, bevor wir – wer noch Zeit hatte – in einer gemütlichen Nachsitzung im Dorfgasthof den schönen Tag ausklingen ließen.
( Text: de Haas, Photos: Bückmann, de Haas )

Bildergalerie